+49 6737 223 – 998 9 info@sven-frank.com

Diplomatisch widersprechen – Wie du auf Englisch klar bleibst, ohne zu konfrontieren

Hallo Speedlearner,

du sitzt in einem internationalen Call, hörst eine Aussage, mit der du nicht einverstanden bist –
aber du willst nicht brüskieren, nicht unterbrechen, nicht konfrontieren.
Also sagst du nichts. Oder nur halb.

Genau das passiert vielen deutschen Führungskräften:
Du hast eine klare Meinung – aber scheust dich, sie in internationaler Runde präzise und diplomatisch auszudrücken.

Dabei ist Widerspruch nicht unhöflich. Im Gegenteil: In internationalen Teams ist klarer, respektvoller Einspruch ein Zeichen von Führung.

Die Frage ist nur: Wie?

In der deutschen Kultur ist es akzeptiert – ja sogar erwünscht – eine direkte Meinung zu äußern.
Aber in vielen internationalen Kontexten (z. B. USA, UK, Asien) wird die Art des Widerspruchs stark gewichtet.

Zu direkt = konfrontativ.
Zu vage = wirkungslos.

Auf Englisch braucht Widerspruch eine Balance aus Klarheit und Diplomatie.
Genau diese Balance lernen wir jetzt.

 

Drei Prinzipien für gelungenen Widerspruch 

Prinzip 1: Erst Verstehen, dann Abgrenzen 


Zeige, dass du die Perspektive deines Gegenübers respektierst – bevor du deine eigene darstellst.

 

Beispiel:
“That’s a helpful point – I see where you’re coming from.”
“Interesting view – thanks for bringing that up.”

 

Dann:
“Let me add a different angle…”
“I see it slightly differently – here’s why…”

 

Prinzip 2: Klartext verpackt in weicher Sprache

Nicht:
“That’s wrong.”
“You misunderstood.”

Besser:
“That might be one interpretation – but here’s how I understand it.”
“I think there’s another way to look at this.”


Prinzip 3: Struktur schafft Sicherheit

Verwende Satzmuster, die dir helfen, ruhig und souverän zu bleiben.

Beispielstruktur: 


– Wertschätzung
– Position
– Begründung 

“Thanks for your input. I have a different take on this because…”
“I agree with most of that – except for one point I’d like to clarify.”


Praxisbeispiele 

Situation 1: Kollege schlägt einen Plan vor, mit dem du nicht einverstanden bist 

Du sagst nicht:

“That won’t work.” 

Sondern:

“I have some concerns about that approach – may I share them?”
“That’s one way to go. Another option might be…”

 

Situation 2: Jemand interpretiert Daten falsch
Nicht:

“You misunderstood the numbers.” 

Sondern:

“Just to double-check – I understood the data slightly differently. Can we walk through it together?” 

Situation 3: Jemand übergeht deine Perspektive

 Nicht: 

“You ignored my point.”

 Sondern: 

“I’d like to revisit something I mentioned earlier – I believe it’s still relevant to the decision.”

  

Fehler, die du vermeiden solltest

 Direkte Verneinungen: “No, that’s not right.”
→ Besser: “Let’s look at it from another perspective.”

Emotionale Aussagen: “I don’t think you understand the issue.”
→ Besser: “Let me clarify what I meant earlier.”

Abwehr statt Gespräch: Widerspruch ist keine Verteidigung – sondern Einladung zum Dialog. 

 

Abschluss & Impuls 

Denke daran:
In internationalen Meetings geht es nicht nur darum, was du sagst – sondern wie.
Wer klar widersprechen kann, ohne zu verletzen, zeigt Führungsstärke auf hohem Niveau.

Übe konkrete Formulierungen. Halte dich an Struktur. Und traue dich.

Probiere es aus und steigere deinen Marktwert.

Beachte außerdem folgende:

25 Fehler, die du im internationalen Meeting vermeiden solltest


Herzliche Grüße

Sven Frank