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Auf Englisch Grenzen setzen – Klar abgrenzen ohne unhöflich zu wirken

Hallo Speedlearner,

kennst du das?

Du bekommst im Meeting spontan eine Zusatzaufgabe zugeschoben.
Oder ein Kollege aus dem Ausland fragt, ob du „mal eben“ bei etwas unterstützen kannst.
Und obwohl du weißt, dass es eigentlich nicht in deinen Verantwortungsbereich fällt, sagst du zögerlich:
“Sure, I’ll see what I can do…”

Aus Höflichkeit entstehen so oft Überlastung, Missverständnisse – und später Frust.

Deshalb ist diese Folge ein Plädoyer für: Klare, höfliche, aber bestimmte Abgrenzung – auf Englisch.

Warum Abgrenzung auf Englisch schwerer fällt 

Viele Führungskräfte wollen im internationalen Kontext nicht als „rigide“, „unflexibel“ oder „unfreundlich“ wirken.

Das führt zu zwei typischen Reaktionen:

Entweder ein vages, unsicheres Ja
Oder ein zu direktes Nein, das schroff rüberkommt

Doch Führung bedeutet auch: Nein sagen zu können – mit Haltung, ohne Härte.

Und genau das geht – mit der richtigen Sprache.

Die 3-Schritt-Methode für souveräne Abgrenzung 

Schritt 1: Die Anfrage oder Erwartung wertschätzen

Zeige, dass du die Anfrage gehört und verstanden hast.
Das schafft Respekt – und öffnet den Raum für ein „Nein“.

Beispiele:

“Thanks for thinking of me for this.”
“I see why this seems like a fit.”
“I appreciate your trust in involving me.”

Schritt 2: Die Grenze klar setzen

Jetzt kommt der entscheidende Punkt – höflich, aber eindeutig.

Beispiele:

“At the moment, I won’t be able to take this on.”
“This falls outside my current priorities.”
“I’ll need to pass on this – my focus is elsewhere right now.”

Wichtig: Vermeide Phrasen wie “I don’t think I can…” oder “Maybe not…” – sie klingen zu weich und laden zur Neuverhandlung ein.

Schritt 3: Eine Alternative oder ein Vorschlag anbieten

Zeige Lösungsorientierung – ohne selbst die Lösung zu liefern.

Beispiele:

“You might want to check with [Name] – they’re closer to that topic.”
“Let’s revisit this in two weeks, when my bandwidth improves.”
“Would it help if I gave quick input, but didn’t own the task?”

So bleibst du professionell, verbindlich – und stärkst sogar deine Führungswirkung.

Sprach-Toolkit: 10 starke Formulierungen für klare Abgrenzung 

Hier sind Sätze, die du sofort nutzen kannst – im Call, per Mail oder in Chat-Formaten:

“Let me be honest – I can’t commit to that right now.”
“This is not something I can prioritize at the moment.”
“Let’s be realistic – this won’t fit into my current scope.”
“That’s beyond my current responsibilities – can we redirect it?”
“I’d prefer to focus on [Projekt], which is currently at a critical stage.”
“Happy to give input – but I can’t take the lead on this.”
“I’ll need to decline – my calendar is maxed out.”
“Appreciate the thought – but I won’t be the right fit for this.”
“Let’s put a pin in this – perhaps we revisit in Q2.”
“This is something I’ll have to pass on – thanks for your understanding.”

Häufige Fehler – und wie du sie vermeidest

Zu vage bleiben:
“Not sure if I have time…” → Klingt wie eine Einladung zum Überreden

Zu schroff reagieren:
“That’s not my problem.” → Wirkt unkooperativ

Zu viele Rechtfertigungen liefern:
“Sorry, I really would love to, but I have so many other things…” → Klingt unsicher

Besser: Ruhig. Kurz. Klar. Mit Haltung.

Mini-Übung: Eigene Abgrenzung formulieren 

Nimm eine typische Situation, in der du oft Ja sagst, obwohl du Nein meinst.

Was ist deine ehrliche Antwort?
Wie kannst du diese auf Englisch wertschätzend und klar formulieren?
Ergänze eine diplomatische Alternative.

Sage diesen Satz laut – am besten gleich zweimal.

Führung bedeutet nicht nur, Aufgaben zu übernehmen – sondern auch, zu priorisieren.
Und manchmal heißt das: bewusst Nein sagen.

Auf Englisch geht das mit Klarheit, Respekt und Präsenz.

Wer sich souverän abgrenzt, wirkt nicht unkooperativ – sondern fokussiert, professionell und verlässlich.

Probiere es aus und steigere deinen Marktwert.

Beachte außerdem die 25 größten Fehler, die du im Meeting machen kannst:

25 Fehler, die du auf jeden Fall vermeiden solltest

Herzliche Grüße

Sven Frank